Die Geschichte des Kraftsportvereins 02 Gütersloh 

Die Anfänge des KSV bis heute


Analog der geschichtlichen Wogen entwickelte sich auch das Vereinsgeschehen: ständig musste sich der Verein an veränderte Verhältnisse anpassen und den Wandlungen der Zeit folgen. Doch immer wieder gab es einsatzbereite Aktive, Mitglieder und Freunde, die unter neuen Vorsitzenden einen Neuanfang unterstützten und damit ein Aufblühen des KSV herbeiführten. Dabei galt stets das Motto: Pflege des Kraftsports, intensive Jugendarbeit, reges Vereinsleben sowie Teilnahme am sportlichen Geschehen der Stadt.

  • 1902Gründung

    Zunächst begann der Kraftsport als Zweigabteilung des Stemm- und Ringclubs Bielefeld im Frühjahr 1902, doch schon im Dezember des gleichen Jahres stand man auf eigenen Füßen. In der aufstrebenden Heidestadt hatte es zuvor nur einen einzigen Sportverein gegeben. Als zweiter nun wurde der Kraftsport-Verein ins Leben gerufen, dessen Hauptaufgabe für lange Zeit zunächst Ringen und Gewichtheben war. Damit wurde eine spürbare Lücke in Gütersloh geschlossen und der Wunsch nach einer breiten Betätigung in der Schwerathletik konnte durch den KSV abgedeckt werden
  • 1914 - 19451. und 2. Weltkrieg

    Trotz der herben Verluste und der Not der Zeit entwickelten sich nach Ende des 1. Weltkrieges das Vereinsleben und der Sportbetrieb schnell, so dass an das Begonnene angeknüpft und wieder rege die Schwerathletik betrieben werden konnte. Der Verein setzte im sportlichen Bereich neue Prioritäten: besonders intensiv wurde sich in diesen Jahren um den Ringsport gekümmert, wodurch das Gewichtheben etwas zurückgestellt wurde. Es gab gleichzeitig aber auch etwas völlig Neues im KSV: der Rasenkraftsport brachte mit Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Steinstoßen, Tauziehen und gymnastischen Übungen mit Rundgewichten neue Möglichkeiten für eine große Anzahl an Aktiven, aus denen dann die Musterriege hervorging. Diese Musterriege mit ihren Rundgewichten wurde schnell zu einer besonderen Spezialität und Attraktion des Vereins, mit der der KSV auch bei auswärtigen Wettkämpfen Aufsehen erregte.
  • 1947 - 1952Nachkriegszeit & Jubiläum

    Theoretisch hatte der Verein in der Kriegs- und der ersten Nachkriegszeit nie aufgehört zu existieren, praktisch jedoch war das Vereinsleben und der Sport zum Erliegen gekommen. Erst 1947 wurde der Sportbetrieb wieder aufgenommen und auch organisatorisch bedurfte es einer kleinen Anlaufzeit. 1948 schloss man sich als „Turn- und Kraftsportverein Eintracht 02“ dem „Sport- und Turnverein TSV“ als Unterabteilung der Sportvereinigung Arminia an. Am 10. Juli 1950 war es dann endlich soweit, dass man zur Neugründungsversammlung schreiten und danach den alten Namen ins Vereinsregister eintragen lassen konnte. Zwei Jahre später wurde anlässlich des 50. Jubiläums ein großes Fest auf die Beine gestellt, bei dem die Mitglieder und Freunde wieder frohen Mutes sein konnten. Der Sportbund hatte zu diesem Anlass seine Unterstützung zugesagt und so konnte die erste eigene Matte angeschafft werden.
  • 1968Höhe- & Wendepunkt

    Das Jahr 1968 war der Höhe- und gleichzeitig der Wendepunkt für die Senioren: nach erfolgreichen Jahren und Erfolgen auch auf nationaler Ebene erreichte die 1. Mannschaft den Endkampf um den Aufstieg in die Oberliga, verfehlte dieses Ziel in Dortmund allerdings denkbar knapp. Durch diesen besonderen Erfolg wurden finanzstarke Vereine aus dem Ruhrgebiet auf die Spitzenkräfte des KSV aufmerksam. Bei den verlockenden Angeboten an die Ringer konnte der KSV nicht mithalten und bleibt bis heute seinem ungeschriebenen Gesetz treu: Mannschaftsringer erhalten kein Geld für einen Einsatz.
  • 1976Erholung vom Rückschlag

    Es brauchte Jahre, bis sich der Verein von diesem Rückschlag erholt hatte. Bis 1975 konzentrierte man sich wieder intensiv auf die Jugend- und Aufbauarbeit, die dann 1976 die ersten Früchte trug. In diesem Jahr gab es dann auch einen Führungswechsel: junge Kräfte unter der Leitung von Hans Papsch wollten das Erbe bewahren und das Vereinsleben wieder ausbauen. Im Zuge dessen wurde auch eine neue 10x10 Meter-Matte angeschafft, um die Trainingsbedingungen für die Aktiven zu verbessern.
  • 1995Ein Jahr des Umbruchs

    1995 war ein Jahr des Umbruchs: Bei der Jahreshauptversammlung wurde Hans Papsch nach 19 Jahren Amtszeit von Norbert Maiwald als 1. Vorsitzender abgelöst. In diesem Jahr nahm der KSV eine alte Tradition wieder auf und führte einen regulären Ligakampf auf der GÜWA durch. Maria Fleiter und Margret Lübking übergaben den „Fan-Club“ in die jungen Hände von Waltraud Maiwald und Heidi Lübking, die sich lange Zeit um die Verpflegung bei allen KSV-Veranstaltungen kümmerten.
  • 2002100. Jahre KSV

    2002 feierte der KSV dann das besondere Jubiläum des 100-jährigen Bestehens. Dazu wurde über viele Monate ein Programm für eine Festwoche ausgearbeitet. Zum Abschluss wurde im Juni dann ein Jubiläumsball im KSV-Trainingszentrum gefeiert, das für diesen Anlass in Eigenregie dekoriert und vorbereitet wurde. Jede Abteilung steuerte einen Beitrag zum Bühnenprogramm bei und es wurde bis in die Morgenstunden mit rund 120 Mitgliedern und Freunden des Vereins gefeiert. Außerdem richtete der KSV in diesem Jahr zwei Deutsche Meisterschaften und zwei regionale Turniere aus, so dass das Jubiläumsjahr mit Terminen vollgepackt war.
  • 2019Deutsche Vizemeister

    2019 konnte das gemischte Paar Florian Schabram/Lysann Höffer auf der Deutschen Meisterschaft gleich drei Medaillen erturnen und sich über den Titel des Deutschen Vizemeisters freuen. Auch seine beiden Schwestern hatten mit einer Oberpartnerin aus Hamm nochmal ein besonders erfolgreiches Jahr, das dann auch gleichzeitig das Ende der sportlichen Karrieren dieser langjährigen Leistungsträger bedeutete.
  • Ab März 2020Corona und danach

    Einen herben Schlag gab es dann natürlich ab März 2020, wo sich durch die Corona-Pandemie das Leben völlig neu gestaltete. Kontakte mussten beschränkt werden und auch der Trainingsbetrieb kam zeitweise völlig zum Erliegen. Dementsprechend waren Wettkämpfe in beiden Sportarten eher die Ausnahme und die zwischenmenschlichen Beziehungen haben seitdem schon sehr gelitten. Das Vereinsleben veränderte sich in den letzten Jahren gravierend. Der Zusammenhalt der Mitglieder und auch der Abteilungen ließ deutlich nach und die KSV-Veranstaltungen jeglicher Art wurden nur mäßig besucht. Im sportlichen Bereich traf es vor allem die Ringer, die ständige Wechsel bei den Verantwortlichen im Vorstand und Trainerstab zu verkraften hatten. Die Sportakrobatik erlebte einen stetigen Mitgliederzuwachs, nicht zuletzt durch die Präsenz durch Auftritte bei verschiedenen Veranstaltungen. Im Frühjahr 2022 wurde dann nach über 20 Jahren Vorstandsarbeit ein neuer, junger und motivierter Vorstand gewählt und so soll der KSV nun wieder richtig aufblühen.