Am 16./17.09.2023 wurden in Kiel die Nordwestdeutschen Meisterschaften ausgetragen, zu denen sich nach der Corona-Pause die Landesverbände aus Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und NRW trafen. Rund 260 Sportler/Innen gingen an beiden Tagen auf die Matte und präsentierten zwei Kampfgerichten ihre Übungen.
Vom KSV 02 Gütersloh hatten ein Trio sowie ein Damenpaar eine Starterlaubnis für die begrenzten NRW-Startplätze erhalten und freuten sich darauf, sich mit anderen Einheiten zu messen. Die Eltern der Sportlerinnen hatten sich bereit erklärt, die Fahrt zu übernehmen, weil alle Trainerinnen des KSV bei der Hochzeit von Florian Schabram eingeladen waren.
Am Samstag musste die Damengruppe Lea Junker/Felina Bereznev/Diana Brunner beide Übungen darbieten. Zunächst stand bei ihrem ersten Start in der höchsten Leistungsklasse die Balance-Übung mit statischen Elementen auf dem Programm. Die drei zeigten ihre neue Choreographie mit etwas Nervosität, aber alle Pyramiden standen sicher. Auch der gefürchtete Pflicht-Handstand gelang auf Anhieb, so dass die drei zunächst glücklich von der Matte kamen. Nach der Anzeige der Wertung allerdings gab es lange Gesichter: die technische Ausführung wurde äußerst niedrig mit 13,9 Punkten bewertet und außerdem wurden 0,3 Strafpunkte für eine nicht korrekte Zeichnung abgezogen. Trotz einer wirklich guten Übung reichte es so nur zu 21,250 Punkten und Platz 4 von vier Gruppen. Am späten Nachmittag sollte es mit der Dynamik-Übung weitergehen. Die Schreckensmeldung von einer Verletzung am Zeh beim Einturnen erreichte die Daheimgebliebenen und bis kurz vor dem Auftritt stand nicht fest, ob die drei starten können. Mit viel Willenskraft und Motivation ging es dann auf die Matte und alle Elemente gelangen ohne große Patzer. Sicherlich sah man der Oberpartnerin Diana an, dass sie bei den Saltilandungen nicht voll belasten konnte, aber auch die Sprungserien zog sie durch. Leider war das Kampfgericht auch dieses Mal sehr streng zu den Gütersloherinnen und sie konnten mit ihrer schwungvollen Choreographie nicht überzeugen. Am Ende standen hier nur 19,80 Punkte auf der Anzeige, die erneut den 4.Platz einbrachten.
Etwas geknickt und mit einem gebrochenen Zeh sind die Drei am Sonntag wieder nach Gütersloh zurückgekehrt. Um wichtige Erfahrungen reicher und vor allem mit der Genugtuung, den Sprung in die Vollklasse erfolgreich absolviert zu haben.
In der Wettkampfklasse 2 (Nachwuchs ab 17 Jahre) erging es Emma Tischler/Alessandra Rugi am Sonntag leider nicht besser. Die beiden zeigten eine solide Leistung mit nur wenigen kleinen Unsauberkeiten und als die Trainer am Livestream die Wertung entdeckten, fiel allen die Kinnlade nach unten. Enttäuschende 13,40 Technik- und schwache 6,45 Artistikpunkte spiegelten die gezeigte Leistung nicht ansatzweise wieder und so mussten sich die beiden mit 20,260 Punkten auf dem 13. Platz von 15 Paaren einsortieren.
Die Nordwestdeutsche Meisterschaft ist immer etwas Besonderes und es ist wichtig, dass sich die Sportler mal „über den Tellerrand“ mit anderen Bundesländern vergleichen. Warum die Bewertung so streng gegenüber unseren KSV-Sportlerinnen war, können sich die KSV-Trainerinnen (die auch Kampfrichter sind) allerdings nicht erklären.
Danke an Felix Kuntoro für die tollen Bilder!
Die KSV-Mädels nutzten am Sonntag noch die Chance auf tolle Fotos am Strand